Hoffnung


3 zu 1 hatte meine Mannschaft das Hinspiel verloren. Und das verdient. Sie waren einfach zu schlecht.


Trotzdem: Im Rückspiel reichte ein 2 zu 0 Sieg. „Das müsste doch zu machen sein“, dachte ich. Hoffte ich. Aber irgendwie habe ich schon gewusst, dass die das nicht packen. Die anderen waren einfach zu stark. Aber trotzdem: gehofft habe ich doch.


Haben Sie auch noch gehofft? Bis zur letzten Minute? Haben Sie auch gedacht: „Die Hoffnung stirbt zuletzt?“


Diesen Spruch habe ich öfter gehört in diesen Tagen. Alle Fans haben ihn benutzt.


Hoffnung. Eine seltsame Sache, die Hoffnung.


Man kann sich gar nicht gegen sie wehren. Ich wollte mir vor dem Rückspiel die Hoffnung verbieten. Ich wollte gar nicht mehr hineingezogen werden in die ganze Sache. Aber es ging nicht. Man kann sich gegen Hoffnung nicht wehren.


Hoffnung gibt es überall. Wenn man sich auf einen Arbeits-stelle bewirbt, hofft man. Wenn man sich verliebt, hofft man. Hoffnung hält aufrecht. Hoffnung lässt nach vorne gehen. Deshalb ist Hoffnung lebenswichtig.


Der Apostel Paulus schreibt, dass Christen die Leute mit der größten Hoffnung sind. Sie hoffen in diesem Leben und darüber hinaus. Paulus schreibt: „Wenn die Hoffnung, die Christus uns gegeben hat, nicht über das Leben in der jetzigen Welt hinausreicht, sind wir bedauernswerter als alle anderen Menschen.“ (1.Kor 15,19)


Erstens ist also wichtig: Die Hoffnung richtet sich also nicht auf ein Fußballspiel. Sie nimmt das ganze Leben und selbst den Tod in den Blick. Wir Christen hoffen, dass wir nach dem Tod weiterleben. Dass wir diejenigen wieder treffen, die wir gern haben. Dass wir im Himmel alles haben, was wir brauchen. Dass wir keine Schmerzen mehr haben, keine Sorgen. Wir leben ein ganz anderes, ein neues Leben, voller Glück und Zufriedenheit.


Und zweitens ist wichtig: Paulus weiß, dass diese Hoffnung nicht enttäuscht wird. Diese Hoffnung betrügt nicht. Sie ist eine Hoffnung, die in uns gesetzt wird, damit wir leben können. Deshalb können wir sie nicht abstellen. Deshalb hält sie uns aufrecht. Auch wenn unsere Mannschaft mal wieder verliert.


Dekan Dr. Paul Metzger


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