Wilhelm von-Humboldt- Gymnasium Ludwigshafen-Edigheim
Was haben wir für ein verrücktes Schuljahr hinter uns! Als am 13. März die Schule endete, so ganz ohne Vorlauf und Vorankündigung, haben wir geglaubt – oder auch ganz einfach nur gehofft - dass der Corona-Spuk nach den Osterferien wieder vorbei sein würde. Aber sehr schnell wurde klar, dass der Spuk kein Spuk, sondern eine reelle und sehr präsente Gefahr ist, die uns die nächsten Wochen und Monate begleiten würde.
Wir haben dann recht schnell das Lernen auf Distanz kennengelernt. Es war ein Ersatz, nicht weniger, aber auf keinen Fall mehr. Lernen auf Distanz hat die Moral aufrecht gehalten, wenn auch nicht in allen Fällen. Es war eine willkommene Abwechslung, wenngleich viele darauf gerne verzichtet hätten.
Wie groß war die Erleichterung, als am 04. Mai endlich wieder Schülerinnen und Schüler in die Schule kamen. Zunächst die 10.,11. und 12 Jahrgangsstufe, dann die 5.und 6.Klassen und schließlich auch die Mittelstufenklassen 7 - 9. Dennoch waren wir von Normalität noch weit entfernt. Einbahnstraßenregelung, Mundschutzpflicht im Gebäude, hygienische Reinigung der Klassenräume, Tische etc. und Klassen mit halber Belegschaft wohin das Auge blickt. Wir Lehrerinnen und Lehrer haben sehr, sehr schnell gemerkt, wie sehr uns die Schülerinnen und Schüler fehlen. Leere Schulgebäude oder nur spärlich gefüllte sind vermeintlich attraktiv, endlich mal kleine Klassen. Wir haben aber letztlich erkannt, dass wir uns so richtig wohl nur fühlen, wenn der Laden brummt! Schule ist doch immer Nähe, sozialer Kontakt und meinetwegen auch Räume mit verbrauchter Luft vom vielen Denken oder auch nur von der „Pubertätsheizung“. Erst wenn es nicht mehr da ist, merkt man, wie sehr es fehlt.
In den Sommerferien hat sich die Schulleitung dann auf drei Szenarien vorbereitet: weitgehenden Regelunterricht, auf den Wechsel zwischen Präsenz- und Fernunterricht, wie er zuletzt praktiziert wurde und auf zeitweise Schulschließung, wenn dies nötig sein sollte.
Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte sollten, so oft es möglich ist, im Klassenraum zusammenkommen, ist doch die soziale Interaktion und damit das persönliche Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden entscheidend für den Lernerfolg. Im Bedarfsfall können aber digitale Lehr- und Lernformen an die Stelle des Präsenzunterrichts treten und diesen ergänzen. Wir alle wünschen uns im laufenden Schuljahr so viel Normalität wie möglich und das bedeutet auch: so viel Präsenzunterricht wie möglich für alle.
Abitur 2020
Mündliches Abitur in Corona-Zeiten – eine besondere Herausforderung sowohl für Prüflinge und Prüfer. Denn neben der üblichen Aufregung angesichts der Abiturprüfungen selbst traten in diesem Jahr die besonderen Auflagen des „Hygieneplans Corona für die Schule“, die es einzuhalten galt. Lehrerinnen und Lehrer waren nicht nur als Prüfer, Vorsitzende und/oder Protokollanten gefordert, sondern hatten auch noch die ungewohnten Aufgaben als „Desinfektionatorinnen und Desinfektionatoren“ (im Volksmund auch „Tatortreiniger“ genannt) zu erfüllen. Schon allein aus diesem Grund wird uns das Abitur 2020 noch lange in Erinnerung bleiben. Es hat sich gelohnt: 61 Kandidatinnen und Kandidaten schafften auch diese letzte Hürde. Ein besonderer Dank gilt dem MSS-Leiter Arno Kaiser, der mit seiner wie immer sehr ruhigen Art und mit großer Routine die organisatorischen Klippen auch des diesjährigen Abiturs – sein letzter Abiturjahrgang - bewältigt hat.
Auch wenn die Abiturientinnen und Abiturienten bereits Ende März die Schule verlassen haben – ohne Abiturfeier, ohne Abistreich, ohne Abiball und auch die Pfingstweide Zeitung über Monate nicht erscheinen konnte, möchten wir zumindest jetzt und an dieser Stelle auf das Erreichte hinweisen.
Die Allgemeine Hochschulreife bzw. den schulischen Teil der Fachhochschulreife erwarben am Wilhelm-von-Humboldt-Gymnasium Ludwigshafen:
Dalja Amin, Bugra Argindogan, Lukas Asal, Laura Maria Aus den Birken, Kasiua Aziz, Ayse Balik, Beyzanur Bilir, Eleen-Luise Bruckmann, Daria Bytschek, Büsra Colak, Sven Disqué, Alishia Dost, Brenda Edosomwan, Lisa-Maria Eisenberg, Florian Ferizi, Liah Förster, Astrid Foth, Amelia Genova, Francesca Genova, Merlin Gorscak, Lilli Gubener, Maximilian Hausdörfer, Larissa Häusler, Tim Held, Nermine Heni, Jannik Hix, Quoc Duy Nicklas Hoang, Anja Horn, Denise Huthmacher, Nusta Jimenez Ruigrok, Niklas Jugel, Leon Kapagiannidis, Gizem Kara, Christian Karcher, Vanessa Kazimierek, Julia Kirsch, Constanze Klüh, Merve Kütük, Tina Landwehr, Marvin Lischka, Nils Mader, Pascal Georg Majowski, Jonas Neu, Niklas Pellicane, Antonino Piloro, Hannah Rätzer, Konstantin Redl, Viktoria Rodovnitschenko, Laura Sarro, Antonia Schmidt, Lena Schnurr, Johanna Schulte, Felix Schuster, Jennifer Stefanowicz, Luise Suchalla, Britney Tandu, Julian Thösen, Julia Weber, Jan Weilacher, Leon Weilacher, Corinna Wolff
2000. Abiturient am WHG: Maximilian Hausdörfer
In diesem durch die ungewöhnlichen Umstände der Corona-Krise denkwürdigen Jahr erlangte mit Maximilian Hausdörfer der 2000. Abiturient am Wilhelm-von-Humboldt-Gymnasium das Abitur, die allgemeine Hochschulreife, eine Berechtigung, die für den weiteren Lebensweg Türen öffnen, den nächsten Schritt in die Zukunft ermöglichen soll.
Ein Gymnasium hat seine Pflicht allerdings nicht damit erfüllt, jungen Menschen eine Bescheinigung auszustellen, die den Zugang zum Studium oder einer Ausbildung ermöglicht. Es geht in einem guten Gymnasium um ganzheitliche Bildung, um die Fähigkeit, Zusammenhänge kritisch zu hinterfragen, um Musik, Kunst, Kultur, um den kritischen Umgang mit Medien und soziales Miteinander und vieles mehr. Unser pädagogisches Handeln für und mit Kindern und Jugendlichen vollzieht sich dabei unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Status, Religion oder Weltanschauung und geschieht auf der Grundlage von Weltoffenheit und Toleranz. Werte, die wir im Schulalltag am Wilhelm-von-Humboldt-Gymnasium Ludwigshafen vermitteln und leben wollen. Wir unterstützen unsere Schülerinnen und Schüler dabei, sich in dieser Welt zu orientieren. Die Abiturientinnen und Abiturienten profitieren davon – beruflich, aber eben auch als Persönlichkeiten.
Eine erfolgreiche Schule ist aber nur möglich, wenn alle Glieder der Schulgemeinschaft, d.h. Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern, an einem Strang ziehen. Nur wenn man mit Respekt und Verständnis für den jeweils Anderen handelt, ist ein erfolgreiches Arbeiten im Sinne der Schulgemeinschaft möglich.
Herzlich möchte ich daher nach über 2000 erfolgreichen Abiturprüfungen am WHG seit 1983 all denjenigen danken, die seit Gründung des Wilhelm-von-Humboldt Gymnasiums Ludwigshafen täglich ihren Beitrag zu einer charakterstarken Schulgemeinschaft geleistet haben und weiterhin leisten.
Andreas Klaes, Schulleiter
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