Protestantische Kindertagesstätte Regenbogen


Liebe Leser der Pfingstweide Zeitung!


Dieses Mal kommt ein etwas längerer Artikel aus unserer Kita;


Corona-Covid 19, hat uns allen eine Menge Veränderungen gebracht und hat auch uns selbst verändert.


Ab dem 16. März 2020 hieß es, die Kitas und die Schulen müssen komplett geschlossen werden!


Nie im Leben hätten wir so etwas gedacht. Es war uns vorher allen bewusst, dass da ein etwas anderes Virus ausgebrochen ist - aber dass es weltweit zu solch einer Veränderung kommt, hätten wir alle im Traum nicht für möglich gehalten.


Was bedeutete dies für uns in der Kita?


Wir Erzieherinnen haben am 13. März 2020 die Nachricht erhalten, dass alle Kitas am Montag, den 16. März geschlossen werden müssen. Also haben wir uns ans Telefon gehängt und alle Familien unserer Kita angerufen um ihnen dies mitzuteilen.


Dienstags darauf hat die Regierung beschlossen, es muss Notgruppen in der Kita geben, damit alle, die einem sogenannten „systemrelevanten“ Beruf nachgehen, weiterarbeiten gehen können. Gesagt, getan, während dieser Notgruppenzeit hatten wir ca. 7 Kinder im Wechsel. Die Erzieherinnen wurden in drei Teams eingeteilt. Die Teams haben sich wöchentlich abgewechselt, so dass gewährleistet sein konnte, dass der Notbetreuungsbetrieb trotz evtl. Infektion von einem anderen Team übernommen werden konnte. Die Teams, die zwei Wochen von zuhause aus gearbeitet haben, waren praktisch zwei Wochen automatisch in Quarantäne.


Dies hatte zur Folge, dass sich die Kolleginnen acht Wochen untereinander nicht gesehen hatten. Unsere Kommunikation im Team lief über Telefon und E-Mail, da es täglich irgendwelche Neuerungen gab.


Auch mit unseren Familien hatten wir schon zu Beginn der Kitaschließung Kontakt über Email, so dass auch unsere Familien immer auf dem neuesten Stand waren, wie es in der Kita weitergeht.



Zudem haben wir in der Kita, erst vor der Eingangstür, später dann im Innenbereich, eine Steinschlange begonnen. Diese ist bis zum heutigen Tag sehr groß mit vielen individuell gestalteten Steinen.


An Ostern haben wir für unsere Kinder „Osterhase“ gespielt und haben den Kids die Osterkörbchen nach Hause gebracht. Ebenfalls haben wir den Kindern viele Gestaltungsmöglichkeiten, Ausmalbilder und sogar ein Quiz geschickt, mit der Bitte dieses wieder an uns zurückzuschicken, damit wir eine große Wand mit Aushängen zum gemeinsamen Betrachten nach der Corona Zeit in der Kita aufstellen können.


Auch an unsere Mamas und Papas haben wir gedacht. Nach einem Monat Corona Zeit haben wir unseren Familien Briefe mit einer Packung Entspannungstee und Smarties zukommen lassen.


Eine große, gemalte Arche hing unter unserem Regenbogen am Eingangsbereich, die die Kinder mit gestalteten Tieren und ihrer Familie bestücken konnten.



Außerdem haben wir mit Herrn Dr. Metzger über den YouTube Kanal (PPP-Protestantisches Pfarramt Pfingstweide) ein Bilderbuch „Paul Wüterich“ gelesen, dass gut zur Corona Zeit passte.


Auch wollten wir in der Kita zum Ausdruck bringen, wie sehr wir unsere Familien und die Kinder vermissten.


Ab dem 08. Juni kam dann der eingeschränkte Regelbetrieb, heißt, es sollten laut Regierung alle Kinder wieder in die Kita. Unser Träger hat jede Kita individuell beraten und mit den Leitungen zusammen geschaut, wie die Rahmenbedingungen und das Personal vor Ort sind und der eingeschränkte Regelbetrieb umsetzbar ist.


Wir hatten und haben das Glück, dass wir kein Personal aus der Risikogruppe haben und sogenannte zwei Betreuungs-settings anbieten konnten, heißt, tatsächlich alle Kinder konnten im wöchentlichen Wechsel die Kita besuchen. Wir haben dies allen Familien per Telefon mitgeteilt, und haben die Kinder im 2-Wochen Rhythmus eingeteilt. Es war ein weiterer Schritt, alle Familien und Kinder wiederzusehen und mit ihnen sprechen zu können. Für die Familien und Kinder haben wir Plakate mit der Aufschrift „Herzlich Willkommen zurück“ gemalt und an beide Eingangstüren gehängt.


Einen großen Haken gab es allerdings, die erweiterten Hygienevorschriften. Die beiden Kindergruppen durften sich nicht mischen, also haben wir den Waschraum und den Hofbereich abgeteilt. Ebenfalls waren unser Rollenspielbereich und der Bewegungsraum geschlossen.


Wir Erzieherinnen und auch unsere Reinigungskräfte haben ständig desinfiziert, den Kindern die Hust- und Niesetikette beigebracht, Abstandsregelungen erklärt usw.


Auch unsere Eltern sollten das Haus nicht mehr betreten. Wir haben die Kinder vor der Tür und dem Tor entgegengenommen und beim Abholen, den Eltern dort wieder übergeben. Unsere Kinder und Familien haben das toll gemeistert.


Wir haben im Hof dann begonnen, Wasserbombenschlachten über den Zaun (der den Hof in zwei Teile getrennt hat) zu machen, haben Wasserspiele für beide Bereiche angeboten, so dass die „räumliche Trennung“ nicht ganz so ins Gewicht gefallen ist. Das Wetter hat da super mitgespielt.



Unsere Wuppis haben wir auch mit einer kleinen Feier verabschiedet, wir mussten einfach neu denken und die Verabschiedung den Gegebenheiten anpassen.


Somit hatte jede Familie einen Pavillon mit Sitzgelegenheit für sich. Zu Beginn haben wir das Bilderbuch „der Ernst des Lebens“ mit Bildern auf der Leinwand gelesen.



Frau Pascarella auf deutsch und Frau Kutun auf türkisch. Die Schulranzen- und Schultütenschau haben unsere Kinder super gemeistert.


Jedes Kind konnte mit seinem Schulranzen und der selbst gestalteten Schultüte eine große Treppe mit ihrem eigens dafür ausgesuchten Lied hinunterschreiten. Auf dem roten Teppich haben sie von den Erzieherinnen ein kleines individuelles Gedicht vorgetragen bekommen und es gab Geschenke. Über eine große mobile Leinwand im Eingangsbereich des Pfarramtes, konnten die Familien und die Schulkinder ihre Kindergartenzeit in einer Power Point Präsentation sehen. Demzufolge gab es viele Tränen.



Beim gemütlichen Beisammensein, natürlich mit Mindestabstand, haben wir dann leckeres Fingerfood gegessen und über dies und das gesprochen.


Wir sind sehr glücklich, dass wir den Wuppis diese Verabschiedung ermöglichen konnten.


Während der Homeoffice Zeit und des wöchentlichen Wechsels der Erzieherinnen haben wir im Team auch einiges fertig gestellt.

Wir haben unser Schutzkonzept fertig geschrieben und haben 45 Qualitätsstandards fertig gestellt. Mit diesen hatten wir vor eineinhalb Jahren begonnen, das Ziel war, wir möchten das Evangelische Gütesiegel. Nun können wir uns nach den Sommerferien zur Evaluation anmelden und hoffen, dass wir Ende des Jahres 2020 unser lang erarbeitetes Gütesiegel erhalten.


Wir haben seit der Schließung sehr viele positive Rückmeldungen von unseren Familien bekommen, sogar einen wunderschönen Blumenstrauß, da wir von einer Familie aus unserer Kita als persönliche Corona Helden vorgeschlagen wurden. Über diese Anerkennung und die vielen positiven Rückmeldungen, dass wir uns so toll um die Familien und Kinder während der Schließung gekümmert haben, haben wir uns riesig gefreut und es hat uns nochmal einen Motivationsschub gegeben, dass wir in dieser, für uns allen schweren Zeit alles richtig machen.



Zwei Wochen vor Beginn der Sommerferien haben wir uns bei unseren Familien bedankt:


· Für das Engagement in der Zeit der Kitaschließung.

· Für die Geduld und den Optimismus im Umgang mit den Kindern

· Für das Informieren des Tagesablaufes in dieser schwierigen Zeit

· Für die tolle Zusammenarbeit trotz Distanz

· Und für das Riesen Verständnis für die Erzieherinnen


Mit einem großen Strauß Rosen und einem Briefchen haben Frau Pascarella und Frau Wittka, die Familien, deren Kinder zurzeit die Kita nicht besuchen, zuhause beschenkt. Die übrigen Familien haben ihr Dankeschön beim Abholen ihrer Kinder in Empfang genommen.



Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an alle Kinder, die das Corona System in unserer Kita gut angenommen hatten, vielen Dank an die Eltern für ihre vertrauensvolle Mit- und Zusammenarbeit während dieser „komischen“ Zeit (so haben es die Kinder formuliert).


Und ein riesengroßes Dankeschön geht an mein Regenbogen Team, egal ob pädagogische Fachkräfte, Azubis, Hauswirtschaftskraft oder Reinigungspersonal, ihr habt euch täglich auf veränderte Situationen, Pläne, Bedingungen, Vorgaben etc. einstellen müssen.



Wir waren von Beginn an ohne Schutz diesem Virus ausgesetzt und ihr habt euch nie beschwert. Im Gegenteil, wir haben gemeinsam alles möglich gemacht, um mit „unseren“ Kindern und Familien gut durch den Tag zu kommen. Wir sind nochmal ein ganzes Stück zusammengewachsen, wie ein Zahnrad hat alles ineinander und miteinander gepasst und funktioniert.


Nun sind wir im Regelbetrieb und hoffen, dass alles so bleibt. Ab September kommen die neuen Kinder. Wir heißen alle neuen Kinder und Familien herzlich willkommen in unserer Kita Regenbogen.


Ganz liebe Grüße

das Regenbogen Team



[zurück]


lebendig, vielfältig, gut informiert - Pfingstweide.de