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Mit dem Nachbarschaftsverein unterwegs

ZU BESUCH BEI DER BASF


150 Jahre BASF. Grund genug für einen zweiten Besuch bei der „Anilin“, einschließlich einer Werksrundfahrt. Schließlich hat sich seit dem ersten Besuch im März 2011 einiges getan. Das Hochhaus, das Wahrzeichen der BASF mit seinen 28 Stockwerken von 1957, fehlt. Neben dem ehemaligen Bürohaus entsteht ein gewaltiger Bürokomplex und das Besucherzentrum wurde umgestaltet. Also, zumindest der Eingangs-bereich am Tor 2 hat sein Gesicht verändert.


25 interessierte Personen versammelten sich am 11. März, unter Leitung von Jutta Hoffmann, vor dem Besucherzentrum mit seinen fünf Ausstellungsetagen.

Nach kurzer Einführung konnte jeder testen, ob sich ein natürlich hergestellter Rosen-, Lavendel-, Zitrusduft von einem synthetisch hergestellten unterscheidet, konnte eine Kugel über Knallgas in die Höhe schießen lassen, sah, wie sich die Elemente im Periodensystem einordnen, erfuhr wie Schaumstoffe entstehen und vieles mehr.


Eindrucksvoll ist auch der Schalttisch in der dritte Ebene. Hier lassen sich per Fingerdruck alle Werksteile aufrufen. Ein visueller Gang durch das Werk ist möglich. Ein Rheintunnel mit Rohrleitungen als Verbindung zum Werk Friesenheimer Insel, wird sichtbar. Die Darstellung der Historie ist noch „wirkungsvoll“ zu gestalten, so die junge Führerin. In der
letzten Etage, und dafür blieb leider wenig Zeit, sind Fertig-produkte aus den Bereichen Wohnen, Umweltschutz, Pflanzenschutz, Autoindustrie, Freizeitspaß zu finden. In welchen Bereichen ist eigentlich keine Chemie enthalten, fragt man sich.


Der Bus für die Werksrundfahrt wartete bereits. Keine Fotos im Werk, verständlicherweise, bedauerlich jedoch für den Amateurfotographen. Schließlich muten einige Anlagen mit ihren Rohrleitungen und Rohrwindungen an wie abstrakte
Monumente. Dies gilt besonders für das „Herzstück“, dem Steamcracker, der größten Anlage auf dem Werksgelände, so erfahren wir. Hier wird das importierte Naphtha (Rohbenzin) über Pipelines und Rheintankschiffen zur Anlage befördert, das in einem aufwendigen Verfahren in seine Einzelbestandteile aufgebrochen (crack – brechen) wird. Die erhaltenen Stoffe sind wichtige Ausgangs-produkte für viele Produktbereiche. Wie der Steamcracker im Detail arbeitet, konnten wir bereits im Besucherzentrum im Model sehen. Vorbei ging es an der Ammoniakanlage, der Chlorfabrik, an Lagerflächen mit Dämmmaterial, und der „Akropolis“, einem hohen Gebäude, in dem vollautomatisch Kunststoff produziert, gelagert und abgepackt wird. Das Produktionshochhaus erhielt scherzhaft seinen Namen durch die im oberen Teil befindlichen zylindrischen Silos, die in der Sonne herrlich glänzen. Natürlich waren unter den Besucher auch einige ehemalige Aniliner. „In diesem Gebäude habe ich gearbeitet, in diese Kantine bin ich täglich zum Essen gegangen…„ war im Bus zu hören.


Der Besuch endete nicht, wie ursprünglich vorgesehen, mit einem Abstecher in der „Kellerei“ der BASF in der Anilinstraße, sondern mit einem Sektumtrunk bis gegen 19.00 Uhr im Bewohnertreff. Das Besucherzentrum ist täglich geöffnet und kann von Gruppen bis zu 8 Personen täglich auch unangemeldet besucht werden. Einmal im Monat wird an einem Samstag eine Werksrundfahrt angeboten.


Jürgen Sommer

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