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Eine Frau kümmert sich
Leute in Lu: Pamela Wich knüpft in der Pfingstweide Netzwerke für die Bürger
Von Anette Konrad
Netzwerkerin - da denken die meisten Menschen zunächst einmal an Computer und Datenverarbeitung. Doch damit hat Pamela Wich nichts zu tun. Ganz im Gegenteil - nicht mit Bit und Bytes, sondern mit und für Menschen arbeitet die 38-jährige Diplom-Pädagogin. Seit 2008 ist sie als Netzwerkerin in der Pfingstweide tätig. Ihre Aufgabe ist es im Wesentlichen, ein soziales Netzwerk für die Bewohner des Stadtteils aufzubauen, das diese eigenständig fortschreiben sollen. „Ich wurde von der Luwoge, der Wohnungsbaugesellschaft der BASF, als ,Kümmerer" eingestellt", erläutert sie den Hintergrund ihrer Tätigkeit. Nach ihrem Studium in Gießen und verschiedenen Stellen im Großraum Frankfurt lebt die in Koblenz aufgewachsene Pamela Wich nun mit Begeisterung die Metropolregion Rhein-Neckar. |
„Gerade Ludwigshafen hat
eine tolle Kleinkunst-Szene", schwärmt sie. Sie ist auch selbst gern
kulturell aktiv. Lesen ist ihr Hobby, und so hat sie sich einem
Literaturkreis angeschlossen. Im September plant sie eine eigene kleine
Lesung in Heidelberg. Netzwerken also auch im Privaten, denn über solche
Aktivitäten entstehen schnell wieder neue Kontakte.
Auch beruflich ist es Wich gelungen, in kurzer Zeit viele Netzwerke aufzubauen. Nachbarschaftliche Leihbücherei, Kindercafé, „Kreative Gestalter", Mittagstisch, Internet-Café, Werkstatt „Wackelkontakt" - lang ist die Liste der ehrenamtlichen Initiativen, die die 38-Jährige in der Pfingstweide ins Leben gerufen hat. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit bildet die Begleitung der im Haus Noah entstandenen neuen Wohnformen.
Eine Kartoffelsuppe und Toast Hawaii standen am Beginn ihrer Zeit als Netzwerkerin. „Ich habe damals für die Bewohner gekocht", erzählt sie. Doch hatte sie den Speck in der Suppe weggelassen. „Da haben sich ganz schnell zwei, drei begeisterte Köchinnen gefunden, die in der nächsten Woche das Kochen übernommen haben", erinnert sie sich.
Und genau in solchen Aktionen spiegelt sich ihre Aufgabe: die Menschen in der Pfingstweide zum ehrenamtlichen Engagement zu motivieren. „Als Pädagogin habe ich viele Ideen, was die Menschen hier machen könnten", sagt Pamela Wich. „Doch will ich nichts überstülpen. Die Menschen sollen ihre Interessen selber ausleben." Der Erfolg gibt ihrem Ansatz recht. Mittlerweile gibt es in der Pfingstweide ein konstantes Angebot. „Das machen die Leute aus sich heraus", betont Wich.
Im Verein „Pfingstweide miteinander" hat sich ihre Arbeit nun auch sichtbar niedergeschlagen. Wich hat die Gründung „forciert und moderiert", wie sie erzählt, und sie steht dem Vorstand auch jetzt mit Rat und Tat zur Seite, damit die Vereinsarbeit auf ein sicheres Fundament gehoben wird. „Ein Nachbarschaftsverein gibt den Menschen eine gewissen Sicherheit", hat sie beobachtet, auch wenn sie selbst nicht aktiv sind. Und ganz klar: Er wertet den Stadtteil auf. Denn so etwas hat nicht jeder Stadtteil zu bieten.
Ende des Jahres läuft Pamela Wichs befristeter Vertrag aus. Wenn die Netzwerkerin dann die Pfingstweide verlässt, wird sie viele Initiativen und Einrichtungen hinterlassen. Sie hofft, dass die von ihr angestoßenen Netzwerke alleine weiterbestehen und noch mehr Früchte tragen. Aktuell sucht sie nach einer neuen beruflichen Herausforderung. „Gerne im Bereich Wohnen und Lebenswelt", beschreibt sie ihre berufliche Wunschvorstellung. Das sei ein sehr interessanter Bereich. Auch eine Tätigkeit im Beratungssektor mit engem Kontakt zu Menschen kann sie sich gut vorstellen.
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.210
Datum: Freitag, den 10. September 2010
Seite: Nr.16
"Deep-Link"-Referenznummer: '6761083'
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